Ich glaub es geht schon wieder los…

Nach zweieinhalb Wochen zuhause sowie arbeiten für Micha gehts nun ab in den Urlaub, diesmal nur 14 Tage. Ist ja auch Urlaub und keine Elternzeit.

In den letzten Wochen haben alle Daniels unter Hochdruck an ihren Projekten gearbeitet. 

Micha bei der DB und dem Umbau des Streifenwagens. 

Ida bei der Umsetzung von Nachtschicht sowie der Einführung von Brei und ich mit dem Schlafmangel.

Diesmal geht die Reise in den Süden, da es nur 14 Tage sind, wollen wir nicht so weit fahren. Außerdem sollen die Nachttemperaturen nicht unter 10 Grad sinken. 

Da es der Wettergott jetzt schon sehr gut mit uns meint, werden wir erst gegen Abend starten und nochmal den Gröberner See besuchen. Denn ohne Klima ist es im Streifenwagen unerträglich.

Alles weiter folgt wie immer 😉

Wir sind wieder Zuhause und nun?!

Pünktlich letzten Montag um 23:58 Uhr erreichten wir Gröberner Boden und um 23:59 Uhr machte Ida die Augen auf und vor 2:20 Uhr nicht mehr zu, wir haben sie wohl  etwas aus dem Rhythmus gebracht. Aber keine Sorge am Dienstag war alles wieder beim Alten;).

Einen kleinen Schreck erhielten wir jedoch, als wir zunächst unseren Haustürschlüssel nicht fanden und fast die Nachbarn wecken mussten.

Nach einem gepflegten Frühstück am Dienstag gegen 11 Uhr war uns allen ein wenig komisch. So viele Räume und so viel Platz auf einmal wieder zu haben. Nicht nach dem Frühstück loszufahren und was Neues zu erkunden. Irgendwie war uns schon etwas langweilig, so bestand doch unser Tag die letzten Wochen aus:

Aufstehen gegen 10:00 Uhr

Gemütlich Frühstücken bis 11 Uhr

Alles zusammen packen bis 12 Uhr

Autofahrt bis ca. 14 Uhr

Neue Gegend erkunden bis ca. 17/ 18 Uhr

Autofahrt bis ca. 19 Uhr

Platzsuchen für die Nacht/ Auto umbauen bis 20 Uhr

Gemütlich den Abend ausklingen lassen

Aber zum Glück hatten wir Bergeweise Wäsche von der FeWo zu bewältigen. 

Hier noch ein paar Tipps falls ihr mal die Route nachfahren möchtet:

Fangt die Route andersrum an, zuerst nach Polen, dann kann man sich nochmal günstig mit Lebensmitteln eindecken. Kauft auf der Fähre die Getränke, denn die sind pfandfrei oder in Polen. Denn alle skandinavischen Ländern haben unterschiedliche Pfandsysteme. 

Norwegen war für uns zwar das teuerste Land aber auch landschaftlich das Schönste. Wenn man dieses Land als letztes auf der Route hat, ist man total geflasht. 

Kauft Mückenschutz in Schweden, dann hilft es wenigstens. Ein Moskitonetz ist auch empfehlenswert.

In allen skandinavischen Ländern gilt das Jedermannsrecht (auch noch in Estland, Lettland und Dänemark) d. h. Wildcampen für 24 h erlaubt und dank der App Park4Night findet man immer einen Platz, wenn auch nicht immer beim ersten Versuch. Ein Campingplatz ist damit überflüssig. Wir haben auch nicht einen Einzigen angefahren. Das war uns zu teuer und zu voll. Dafür haben wir uns aller paar Tage ein Airbnb genommen (darüber werde ich nochmal berichten).

Wie es bei uns weiter geht und ob wir schon an der nächsten Tour planen, erfahrt ihr bald.


Stockholm, Mamma Mia

Nach einer erholsamen Nacht begannen wir den Tag wie gewohnt gegen zehn Uhr. Bereits da waren es schon 27 Grad und es versprach noch heißer zu werden. Mit Babys sollte man ja bekanntlich die Mittagshitze meiden und da ich im Heimatland von Ikea dies auch mal besuchen wollte, verbrachten wir die Mittagszeit im gekühlten Ikea. Ein paar Schnäppchen für insgesamt unter zehn Euro sowie ein billiges Mittagessen waren auch noch drin. 

Im Anschluss begaben wir uns nach Skansen. Dies ist ein großer Park mit Tieren und den geschichtlichen Anfängen von Schweden. Micha dachte sich, hier können wir ein bisschen schieben und noch was sehen, dass dies jedoch pro Nase um die 20€ kostet, war ihm nicht bewusst. Naja man ist ja nur einmal im Urlaub dachte ich mir und schon waren wir im Park. Kaum bezahlt und rein geschoben, dachte sich Ida, sie müsse ab jetzt ganz Stockholm zeigen, dass auch sie da ist. 

Aber Ende gut, alles gut, am Schluss wurden alle noch belohnt, Ida mit Schlaf und wir mit ein paar Leckereien in einem Café. 

Micha wollte uns einen Gefallen tun und einen ruhigen Platz am See abseits von Stockholm zum Übernachten suchen, dies gelang ihm auch. Jedoch war das Erste was ich sah MÜCKEN, noch immer kämpfend mit den letzten Stichen, streikte ich und verließ am Abend nicht mehr den Streifenwagen mit Ida. Micha schnappt sich noch die Angel und genoss die Ruhe.

Der nächste Morgen begann bereits um acht Uhr, der Streifenwagen kochte vor Hitze. Da die Mücken sich verzogen hatten, frühstücken wir am See, Micha warf nochmal die Angel aus, Ida machte nochmal die Augen zu und ich stürzte mich in die Fluten.

Danach bezogen wir ein kurzer Hand gebuchtes Airbnb und ruhten uns ein wenig aus. Nach der Mittagshitze fuhren wir mit der T-Bana noch Stockholm City und schlenderten durch die Stadt, alle waren wieder zufrieden und genossen das schöne Stockholm.

Der letzte Tag für Schweden brach an, bevor wir am Abend mit der Fähre nach Finnland ausliefen. Da dieser auch wieder heiß wurde, suchten wir uns in der Nähe des Fährhafens eine schöne Badestelle und verbrachten dort den Rest des Tages. 

Dann ging es auf die Fähre und ich war komplett sprachlos. Im Vergleich zur letzten Fährfahrt nach Norwegen hatten wir dieses Mal eine Außenkabine! und fuhren über Nacht. Nach dem Einchecken schauten wir uns etwas um und entdeckten ein kleines Buffet ohne Kasse. Na nix wie hin dachte ich mir, und kurz darauf wurde auch schon kräftig gefuttert. Naja das Essen war jetzt nix besonderes, aber umsonst. Geschenktem Gaul und so… .

Noch einen kleinen Drink an der Bar und ab ins Bett. Pünktlich um 6:15 Uhr wurden wir dann auch vom Kapitän geweckt.

Da waren wir also gleich in Finnland und waren gespannt was uns dort erwartete.

Schweden, irgendwie wie in Thüringen!

Einige Freunde von uns haben oft von Schweden geschwärmt und waren bereits mehrfach zum Campen dort. Ein weites Land mit viel Freiheit, Landschaft, Einsamkeit und MÜCKEN. Von letzteren hatte ich freilich gehört und auch gelesen. Dass es jedoch so viele gibt, war mir nicht bewusst und dass unser Autan so rein gar nicht wirkt auch nicht. Auch die im Internet zuvor erworben Antimückenbänder halfen nix. Nichtsdestotrotz verbrachten wir auch hier ein paar schöne Tage. 

Wir fuhren über unwegsames Gelände ohne richtigen Grenzübergang nach Schweden und direkt zum ersten Nationalpark Fulufjällets. Hier gab es den größten Wasserfall des Landes zu besichtigen. Die angegebene Gehzeit von zwei Stunden haben wir getoppt. Von Norwegen waren wir Berge, Felsen und Fjorde mit glasklarem Wasser gewöhnt. In Schweden sah es für mich aus, wie im Thüringer Wald nur mit mehr Mücken. Auch diesmal konnten wir nicht groß verweilen, aber nicht nur wegen Ida, auch die Mücken und der Ansturm der weiteren Besucher hielt uns davon ab. 

Für die Nacht suchten wir uns ein Plätzchen auf dem Weg nach Mora. Micha fand dieses Mal selber eines und konnte bei Park4Night einen neuen Platz eintragen.

In Mora konnte wir gleich zwei Sehenswürdigkeiten bestaunen. Zum einen liegt Mora am Siljansee, welcher durch einen Meteoreinschlag entstand und zum anderen findet hier jedes Jahr der Wasalauf statt. Dies ist nicht etwa ein Marathon, sondern der lääängste Skilanglauf der Welt (90 km). Also doch irgendwie wie in Thüringen hier. 

An diesem Morgen hatte ich uns spontan noch ein Airbnb in Hedemora gebucht, wo wir den Abend verbrachten und nach fünf Tagen und vier Nächten uns wieder zivilisierten;). Was uns hier besonders ins Auge fiel, waren die vielen alten Amischlitten. Vorwiegend in kleineren Städten sahen wir diese, so auch in Hedemora.

Unsere Reise führte uns weiter nach Uppsala. Ich fand nicht nur den Namen lustig, auch die Stadt versprach laut unserem Reiseführer vielversprechend zu sein. Immerhin ist sie die viert größte Stadt des Landes und eine renommierte Universitätsstadt. Aber scheinbar nicht an diesem Tag, sie war wie ausgestorben. Vielleicht lag es auch an den ab heute heißen Temperaturen, denn immerhin waren es an diesem Tag 27 Grad. Für uns ist das schon schön warm, für die Einheimischen hier, muss das heiss sein. Auch wir holten uns eine kleine Abkühlung in einem See am Rande von Uppsala. Die Wasserqualität war natürlich nicht vergleichbar mit der der vorher gesehenen Fjorde oder der des Gröberner Sees. Aber für eine Abkühlung gut genug. Am Abend spazierten wir durch das Städtchen und erhielten einen schönen Blick über die Stadt. Wir setzten unsere Fahrt noch in Richtung Stockholm fort. Kurz vor Stockholm fanden wir ein ruhiges Plätzchen zum übernachten. 

Wie wir die nächsten Tage in Stockholm verbrachten, folgt im nächsten Beitrag.

Entlang der Margeriten Route durch Dänemark

Micha wählte für uns einen Teil der Margeriten Route in Dänemark aus, denn wir wollten nicht über die Autobahnen jagen und von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten fahren. Wir wollten es ruhig angehen lassen und auch mal an Orten halten, wo nicht der Tourismus lebt.

Unser erstes Ziel war die älteste Stadt in Dänemark, Ribe (vergleichbare Größe wie meine Heimatstadt Ohrdruf). In Ribe gab es eine prima kinderwagentaugliche 2,8 km Schieberunde. Gut ausgeschildert und sehr idyllisch.

Leider meinte es der Wettergott in Dänemark nicht so gut mit uns und wir wurden das erste, aber nicht letzte Mal, nass.

An diesem Tag machten wir uns noch auf den Weg zum Meer, hier fanden wir ein sehr ruhiges und einsames Plätzchen zum nächtigen, zwar nicht direkt am Meer, aber für uns alleine. Den Abschluss des Tages bildete unsere leckere Dosensuppe vom Lidl aus Flensburg. Lidl lohnt sich ;).

Nach einem Frühstück im Grünen spazierten wir zum jüngsten Leuchtturm von Dänemark und ich tauchte meine Füße in Nordseewasser.

Aalborg lag auch noch auf unserer Route. Zur Abwechslung mal eine sehr moderne Stadt mit vielen Geschäften, welche leider 17 Uhr am Samstag schlossen. Aber wir wollten ja auch nicht shoppen, obwohl ein paar Wanderschuhe benötigte ich noch. Meine hatte ich vergessen. Der Reiseführer hatte mir auch nicht gesagt, dass wir die brauchen.

Ein weiteres Highlight in Dänemark war, neben dem jüngsten Leuchtturm auch den Ältesten zu sehen, der sich in Skagen befindet. Bevor wir mit der Fähre nach Norwegen übersetzten, schauten wir uns noch den Zusammenfluss von Nord- und Ostsee an. Leider nur von Weitem, denn mit dem Kinderwagen kamen wir da nicht hin. Man merkt übrigens erst jetzt wie Barriereunfreundlich manche Sachen sind.

Vor der Fährfahrt hatte ich Bedenken. Eine 3,5 Stunden Fahrt von 20:45 bis 23:59 Uhr mit Ida. Zu ihrer besten Schreizeit. Naja aber wir kamen nicht drumrum. Neben Ida befanden sich noch etliche weitere kleine Wesen in Idas Alter auf der Fähre und all diese wurden abwechselnd von Mama oder Papa getragen, geschoben und bespasst. Ida hingegen war nahezu entspannt und beobachtete alles aufmerksam. Welch gutes Kind. Gegen 0 Uhr befuhren wir dann norwegischen Boden. Was wir dort alles erleben, könnt ihr später erfahren.