In Yogi Bears Heimat

Start heute war kurz vor acht. Schon nach einer knappen Meile merkten wir, dass wir eine Kleinigkeit vergessen hatten: Tanken. Nachdem das erledigt war, peitschten wir unseren Mietwagen recht zügig zum höchsten Punkt unserer Tour, dem etwa 3000 m hohen Tioga Pass. Diesen im Herbst fahren zu wollen ist immer ein gewisses Risiko, da er, wenn richtig Schnee liegt gesperrt und auch nicht wieder geöffnet wird. Die im Netz einsehbare Statistik gibt als Extreme ab Anfang September und bis Anfang Juli aus. Kurz vor unserem Abflug war er auch schon mal einen Tag gesperrt…

Der Pass stellt zugleich den Beginn des Yosemite Nationalparks dar, bis ins Yosemite Valley, dem angedachten Ausgangspunkt der heutigen Wanderung ist man aber locker noch zwei Stunden unterwegs. Da die, nach Netzmeinung, schönsten Wanderungen doch recht viel Zeit in Anspruch nehmen, entschieden wir uns dafür, auf dem Valley Loop Trail zu wandern der zumeist am Fuße der Berge links und rechts des Tals entlangführt.

Wir begannen in der Nähe des Lower Yosemite Falls und liefen bis zum Mirror Lake, der aber im Herbst eher eine Mirror Pfütze ist. Und dann saß da auch noch so ein elender Touri im roten Shirt mitten im einzigen brauchbaren Bild…

Der Rückweg führte uns an den Happy Isles vorbei (naja…) und durch einige der längerfristigen Aufenthaltsmöglichkeiten im Park. Neben Hotels und Hütten kann man auch Zelte mieten. Von denen sieht eines wie das andere aus und irgendwie assoziierten wir beide damit den heute namensgebenden Trickfilm.

Nach einem kurzen Schlenker zur Swinging Bridge (ebenfalls naja…) waren wir nach 14,44 km wieder am Auto. Mit diesem fuhren wir nochmal „kurz“ zum mit Sicherheit schönsten Aussichtspunkt des Yosemite, dem Glacier Point. Das „kurz“ dauerte anderthalb Stunden. Auf dem Weg dahin sahen und rochen wir relativ viel Qualm, da es zurzeit relativ viel brennt. Wie wir in der abendlichen Lektüre erfuhren, gehört das irgendwo zum Ökosystem dazu, die Bemühungen der Ranger, die Feuer immer gleich zu löschen sind wohl langfristig gesehen eher falsch, weswegen man dazu übergeht, die Feuer zu kontrollieren.

Nachdem am Glacier Point Selfies geschossen und Aufkleber geklebt waren machten wir uns auf den Weg in unsere Unterkunft. Diese fanden wir, nachdem wir in der Dunkelheit schon etlichen Rehen ausgewichen waren zum Glück auf Anhieb, da der Ortsname bestenfalls den Landkreis angibt. Dafür entschädigte dann ein sehr großes Haus, das wir mit einem Paar aus China für uns allein hatten. Neben Wohnzimmer und Küche gibt es Waschmaschinenraum, Fitnessraum, Poolzimmer (das mit den Kullern und Stäben, nicht das mit dem Wasser)…

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