Vom Winde verweht.

Heute wurde getauscht, die Männer zogen auf die Piste und die Damen hüteten die Kinder und Hunde. Da einer unserer Männer gerne der Erste auf der Piste ist, bedeute dies zunächst Stress für die anderen beiden. Micha lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, getreu dem Motto: „Wir haben Urlaub“.

Wir Damen mit Gefolge machten uns ganz entspannt gegen 11 Uhr los ins benachbarte Stadl an der Mur. Vor uns lag ein Fußweg von knapp 3,5 km. Unser Ziel war das Landcafe, um uns mit Kuchen, Kakao und Kaffee zu stärken. Da wir etwas trödelten waren nach der Mittagszeit da, also genau richtig für Kaffee und Kuchen. So dachten wir zumindest. Leider hing am Landcafe das Schild: „Dienstag Ruhetag“. Da ich eh schon lange zeitlos lebe, musste ich auf meine Uhr schauen, die mir dann verriet heute ist Dienstag. So ein Mist! Naja zum Glück hat ja Stadl nicht nur eine Gaststätte. Wir stärkten uns in einem etwas 70 iger Jahre Style Restaurant. Ein Blick auf die Preise, ließ uns auch in die siebziger zurück schweben. So preiswert hatte ich in Österreich noch nie gegessen. Den Rückweg mussten wir etwas schneller antreten, da ich um 16:30 Uhr eine Massage vom Vermieter, der auch Heilmasseur war, bekommen würde. Kurz vor der anstehenden Massage trafen auch unsere Männer glücklich und zufrieden ein.

Der nächste Tag (Mittwoch für alle Zeitlosen) wurde als Entspannungstag festgelegt. Micha, Ida und ich wollten auf die Loipe. In der Turracher Höhe hatten wir eine schöne zwei km flache Loipe auf dem See entdeckt. Bei Ankunft an der Loipe strahlte die Sonne, aber kaum ein Mensch war zu sehen im Vergleich zu Sonntag. Der Blick auf die wehenden Fahnen ließ uns erahnen woran das liegen könnte. Aber wir drei Thüringer wollten uns von so ein bißchen Wind nicht klein kriegen lassen. Also kleideten wir zunächst uns um und dann Ida. Ida sollte in der Krakse auf Michas Rücken die Aussicht genießen. Nach nur fünf Minuten mussten wir das Ganze jedoch abbrechen. Der Wind fegte uns übers Eis, von Loipe keine Spur, das Kind fing auch an ehr unruhig zu werden und so war es diesmal Micha der abbrach und ich war natürlich auch froh darüber. Wahrscheinlich hätte ich fünf Sekunden später den Abbruch eingeleitet. Damit blieb es beim Entspannungstag. Wir schoben am Nachmittag lediglich noch den R 2 Murradweg ins drei km entfernte Predlitz und zurück.

Kaiserwetter in der Steiermark

Den ersten Tag gingen wir ganz relaxt an. Schön ausschlafen bis kurz nach sieben(dann waren die Kinder wach), danach lecker Frühstücken mit Ovomaltine Crunchy, die gibt es bei uns nur im Urlaub. Bei allen Anderen scheinbar auch, denn auf dem Frühstückstisch standen auf einmal 3,5 Gläser des guten Schweizer Brotaufstrichs. 

Gegen Mittag machten wir uns auf zur Turracherhöhe um die Dreiseenwanderung zu machen. Ida durfte das erste Mal die Kraxe ausprobieren und scheinbar hat es ihr auf Papas Rücken gefallen, zumindest hat sie nicht gemeckert und hat sich alles von oben angeschaut. Die Dreiseenwanderung wurde vom Plan gestrichen, da der Weg der Piste entlang führte und mit mehrfacher Überquerung uns mit den Kids zu riskant war. Dafür sind wir über den zugefrorenen Turracher See gelaufen bei schönstem Sonnenschein. Am Abend gab es wie jedes Jahr Nudeln mit Napoli Soße a la Stefan.

Der Sonnenschein blieb uns auch am nächsten Tag treu und so machten sich alle Damen auf dem Weg zum Ski / Snowboard fahren am Kreischberg auf. Währenddessen passten die Männer auf die Kinder und Hunde auf und erledigen die Einkäufe für den Abend und die nächsten Tage. 

Bei uns auf der Piste lief es für fast alle besser als gedacht und nach einem Jahr Babypause war ich mit meinen Snowboardergebnis recht zufrieden. Natürlich setzte das Kaiserwetter dem Ganzen die Krone auf. Am Abend gab es selbstgemachte Pizza mit importierten Pizzamehl aus Italien und passend dazu ein paar Bilder aus unserer ersten Elternzeit und dem Urlaub in der Schweiz/ Italien.

Der letzte Urlaub in der Elternzeit!

Neues Jahr, neue Reise nach dem Motto machten wir uns wieder auf dem Weg!

Diesmal geht es aber in ein Ferienhaus in der Steiermark in Österreich mit guten Sachsen-Anhaltinischen Freunden (6 Erwachsene, 1 Kleinkind, 1 Baby und 2 Hunde).

Aber wie immer mit dem Streifenwagen. Ohne den wären wir auch ganz schön aufgeschmissen. Neben den ganzen Klamotten kamen nun noch zwei Snowboards mit Ausrüstung, zwei Langlaufski mit Ausrüstung und zwei Schlitten mit Ausrüstung dazu. Natürlich nicht zu vergessen der Kinderwagen und diesmal ist auch eine Kraxe dabei. Puh das ist ganz schön viel. So viel hatten wir in den beiden vierwöchigen Elternzeiten nicht dabei.

Geplante Abfahrt war gegen sieben Uhr in der Früh mit der Hoffnung, dass Ida die ersten km im Auto verschläft und wir gut Fahrzeit schaffen. Fast alles lief auch nach Plan, gegen 7:30 Uhr sind wir gestartet. Ida mussten wir wecken und nach dem Stillen schlief sie auch sofort im Kindersitz weiter bis Leipzig.

Dort legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein aus drei Gründen:

  1. Übergabe der Kleidung in den Größen 50/56 und 62 an einen EBay Käufer (endlich, ich bin happy)
  2. Michas Rezept noch in der Apotheke einlösen 
  3. Ida entkleiden

Dann schlief sie erstmal nicht mehr, aber ein Dauerschreien wie bei bisherigen Autofahrten setzte zum Glück auch nicht ein.

Gegen 14 Uhr legten wir dann endlich eine große Pause ein und Ida aß ihre ersten King Nuggets und amüsierte sich beim Leute beobachten im Schnellrestaurant köstlich. Am liebsten hätte sie da den ganzen Nachmittag verbracht.

Nach weiteren 2,5 Stunden waren wir gegen 17 Uhr gut angekommen. Den Abend ließen wir dann noch bei einem guten Essen ausklingen.

Antío elláda

Nach Athen fuhren wir wieder landaufwärts, obwohl wir eigentlich noch gerne bis Istanbul gefahren wären. Leider reichte die Zeit dafür nicht und wahrscheinlich würde uns auch keiner den Streifenwagen für gutes Geld abkaufen und wir könnten zurück fliegen. Den Gedanken hatten wir tatsächlich. 

Also machten wir uns langsam auf den Rückweg, natürlich nicht ohne noch etwas Kultur mitzunehmen. Als erstes wollten wir uns Delphi anschauen und den Spuren meiner Familie aus dem Jahr 1992 folgen. Meine Erinnerungen an damals bestanden hauptsächlich aus Säulen und Steinen, was auch daran lag, dass mein Bruder einen kompletten Film (für den Fotoapparat. für die jüngeren Leser unter uns) verbrauchte mit nur Steinen und Säulen. Was ich nicht mehr im Gedächtnis hatte waren die vielen Stufen innerhalb des Geländes. Was wir neu dazu lernten ist die Bedeutung und sprachliche Übersetzung von Gymnasium. Was so viel hieß wie eine Sportstätte, in der man NACKT turnt. Nur gut, dass man das heute nicht mehr übersetzt oder damit in Verbindung bringt. 

Am nächsten Tag hatten wir das erste Mal keinen Sonnenschein und noch dazu fing es auch an zu regnen. Aus unserem Spaziergang mit Kaffeetrinken wurde nicht viel. Der Spaziergang wurde stark verkürzt und Kaffee tranken wir auf einer wettergeschützten Terrasse. Da der erste Schlafplatz uns nicht so recht anstand und der Regen weiter fiel, suchten wir in der Nähe weiter und fanden einen tollen Regenplatz. Er glich einem Carport und das war echt von Vorteil, denn jeder der schon mal bei Regen im Auto geschlafen hat weiß,wie laut das ist. Am nächsten Morgen war der Regen verzogen. Ida und ich machten einen Strandspaziergang und Micha warf die Angel aus. Tatsächlich hatte er fast zweimal einen Oktopus an der Angel. Aber auch die Tipps der einheimischen Angler halfen nix. Es gab wieder keinen Fisch auf den Teller.

Wir machten uns gechillt gegen Mittag auf in Richtung Berge, genauer gesagt zur Vikos Schlucht. Die Schlucht selber wandern konnten wir nicht, da dies sieben Stunden gedauert hätte. Was mit Ida im Gepäck etwas schlecht ist. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. So liefen wir aber zumindest in Wanderschuhen zum Aussichtspunkt der Schlucht und machten ein paar Fotos mit dem grimmigsten Baby der Welt vor der tiefsten Schlucht der Welt. Woher sie den Blick nur hat?

Unsere letzten beiden Tage in Griechenland wollten wir nochmal in Ruhe am Strand verbringen. Ida machte inzwischen auch Fortschritte was das Krabbeln angeht, sie kommt zumindest von einem Ende des Streifenwagens zum anderen Ende. 

Vor unserer Abfahrt Richtung Albanien sprangen wir auch nochmal ins Meer und genossen eine Dusche am Strand bei 21 Grad am 2.11.2019, was gibt es Schöneres, während Deutschland schon bibbert.

Im Land der Götter

Unsere Einreise nach Griechenland verlief super, endlich gab es die von Micha erwähnte EU Spur und außer uns kein EU Bürger weit und breit in Sicht, komisch ;).

Ab jetzt ließen wir es etwas ruhiger angehen, wollten in den nächsten Tagen keine größeren Städte und Menschenmassen sehen. Wir wollten uns treiben lassen. Zunächst landeten wir auf einem scheinbar ehemaligen Campingplatz in einem kleinen Dorf. Außer uns gab es nur ein paar Angler und noch einen Camper aus England. Am späten Nachmittag machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch das Dorf und fanden sogar einen Supermarkt und es kam noch besser. Dort gab es eine passende Gaskartusche für unseren Kocher für kleines Geld. So klein das Dorf auch war, hatte es gefühlt 10 Kneipen., die zwar nicht mehr alle offen waren, aber egal. Vor Jahren muss hier wohl mal der Bär gesteppt haben.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter in Richtung Athen, das war unsere geplante Endstation in ein paar Tagen. Nach zwei Stunden strandeten wir an einem einsamen Strand. Alle Hotels und auch der Campingplatz sowie die Bars waren bereits geschlossen. Es gab nur ein paar Einheimische die hierher zum Baden kamen. Da der Campingplatz geschlossen war, konnten wir das Schild Camping verboten getrost ignorieren. Wo sollten wir denn sonst hin? Am Strand trafen wir neben streunenden Hunden noch eine Dame die Deutsch sprach und uns erklärte im Nachbarort gibt es offene Geschäfte und Cafés. Wir fanden ein niedliches Café mit selbst gebackenen Leckereien. Da Ida inzwischen auch richtig gut sitzen kann, machten wir es uns dort auf dem Sofa bequem. Am nächsten Morgen sprangen wir ins Meer und konnten die Duschen am Strand nutzen. Das Schild, bitte ohne Shampoos duschen, hatten wir zu spät gesehen. So ging es auch die nächsten zwei Tage weiter. Wir fuhren immer ca. zwei Stunden und suchten uns dann ein ruhiges Plätzchen. Wir standen an einer kleinen Fischerbucht und einem weiterem kleinen Strand. Wir schafften es sogar unsere Stühle, den Tisch und das Sonnensegel aufzubauen. Micha warf ab und zu noch die Angel aus und kochte uns ein leckeres One Pot Essen. Rezept kann gerne nachgeliefert werden. Alles in allem ließen wir so richtig die Seele baumeln. Selbst Ida war gechillt, zumindest am Tag. Am Sonntag machten wir uns dann auf nach Athen.