Anatolien

Die Nacht wurde neben einem Krankenhaus verbracht, dessen (automatisch übersetzte) Googlebewertungen am Vorabend noch für einige Heiterkeit gesorgt hatten. Wir fahren erstmal einkaufen, Ida bekommt ein Trinkpäckchen, dass sie sich noch während des Verstauens der Einkäufe über T-Shirt und Hose kippt. Nach dem Umziehen fällt uns auf, dass wir wohl Idas andere Hose, die zum Trocknen über dem Fahrradträger hing, vergessen haben, einzupacken. Also zurück zum Stellplatz wo aber keine Hose zu sehen ist. Erst nach erneuten 500 Metern Richtung Einkaufsgelegenheit ist sie rechts im Gras zu finden. Mein geschmeidiger Fahrstil halt…
Nach drei Tagen City brauchen wir dringend etwas Natur und fahren daher zum (von Susis Kollegen Timur empfohlenen) Wasserfall Saklıkent Şelalesi. Unterwegs schmeißt Ida ihre Wasserflasche runter. Natürlich ohne Stöpsel drauf. Beim Wasserfall sitzt unten ein Paar mit Campingstühlen neben dem Bach, weiter oben, wo man hinlaufen muss, die Aussicht aber bedeutend schöner ist, treffen wir niemanden. Zurück am Auto setzt Ida sich genau dahin, wo vorher ihre Wasserflasche gelandet war. Und braucht die nächste Hose. Der Wasserfall ist wirklich schön, allerdings ist die Anfahrt ziemlich mistig. Das gilt umso mehr auch für Timurs nächsten Tipp, den Yedigöller Naturpark. (Da Susi den Gag nicht verstehen würde nenne ich ihn ab da gedanklich nur noch Timur und sein Tipp…) Google Maps wirft eine merkwürdige Route aus, wir einigen uns darauf, der Ausschilderung zu folgen. Die Schilder sind zwar teilweise handgeschrieben und die Kilometrierung inkonsistent, am Ende schlagen wir aber Google um mehr als eine Stunde.
Der Park kostet Eintritt (für unseren „Minibüs“ knapp zehn Euro), allerdings ist niemand am Kassenhäuschen. Dafür treffe ich vier Ranger an der Cafeteria, die mir verständlich machen, dass ich wieder zum Kassenhäuschen muss, es würde jemand kommen. Nach wenigen Minuten kommen alle vier angedackelt, einer hat aber jetzt die Kasse dabei. Alle sind sehr bemüht, einer kommt mit Google Translate extra nochmal zur Cafeteria, um uns zu sagen, dass wir auch den anderen Parkplatz nutzen können. Wir wundern uns, schließlich sind das nur etwa 300m Fußweg. Verstehen es aber, als wir sehen, dass die (wenigen) anderen Besucher offensichtlich am liebsten mit dem Auto an eine Picknickbank fahren, dort alles ausladen und maximal noch ein paar Fotos der Seen (eher Teiche) machen. Diese liegen terrassenförmig hintereinander und sind durch gut gewartete Wege miteinander verbunden. Vom unteren Parkplatz zum obersten See sind es etwa anderthalb Kilometer Fußweg. Wir haben also noch eine gute nachmittägliche Trainingseinheit, verlassen den Park aber am Abend noch.
Es soll jetzt langsam Richtung Kappadokien gehen, da wir unbedingt Ballonfahren wollen. Eine Zwischenstation ist der Salzsee Tuz Gölü. Neben etwa fünf vorbeifahrenden Autos treffen wir an diesem für uns ebenso unwirklichen wie faszinierenden Ort genau einen Menschen: einen Schafhirten. Überraschenderweise spricht dieser besser Englisch als die meisten anderen Leute, mit denen wir bislang Kontakt hatten.
Beim Tanken auf dem Weg nach Ihlara kommt es an einer Tankstelle zu einer ungeplanten Reiseunterbrechung. Wie wir inzwischen herausgefunden haben, schaltet ein Tankwart immer erst die Säule frei, tankt auf und schickt einen mit einem Bon zum Bezahlen in den Shop. Nach dem Bezahlen erhält man vom Kassierer mehrere Bons, einen davon bekommt der Tankwart dann wieder. Wird vielleicht nach Leistung bezahlt… Hier geht der Tankwart mit seinem Bon selber mit in den Shop, bedient das POS-Terminal und ich soll 3040 Lira (knapp 90 €) zahlen. Das erscheint mir irgendwie zu hoch und ich protestiere erstmal. Daraufhin eilen zwei vor dem Shop sitzende Personen zu Hilfe, die beide Französisch mit mir sprechen wollen. Einen der beiden, der wohl Schweizer ist oder zumindest dort lebt, kann ich nachhaltig damit verwirren, dass ich ihm auf Französisch sage, dass ich kein Französisch spreche. Der andere ruft gleich eine deutschsprechende Person an, um das Missverständnis zu klären. Man betont immer wieder, dass aufgrund der Kartenzahlung eine Steuer in Höhe von 40 Lira zu entrichten sei (Haben ab da extra drauf geachtet, kam aber nirgends anders vor) Was allerdings nur mir auffällt, ist dass Tankwart Zitterhand 400 statt 40 eingetippt hat. Nachdem das geklärt ist werden alle zu einem Tee eingeladen.
Am nächsten Tag wird mal wieder gewandert, und zwar durch die Ihlara-Schlucht. Für 15€ Eintritt kann man die Schlucht betreten, in die Felsen beidseitig des Flüsschens sind verschiedene „Gebäude“ und zweifelsfrei mehrere Kirchen geschlagen. Ida hat hauptsächlich am Überqueren des Flusses auf selbstgebauten Baumbrücken Spaß. Zurück auf dem Parkplatz unterhalten wir uns mit dem Felix (oder Philipp, Susi und ich sind verschiedener Meinung) aus Forst, der gesehen hat, dass wir zu dritt unterwegs sind und sich gern mal unser Auto anschauen möchte, da auch er bei der Familienplanung den nächsten Step gehen möchte. Obwohl er uns noch vor dem extrem touristischen Göreme warnt, fahren wir noch am Nachmittag genau dorthin und versuchen eine Ballonfahrt zu buchen. Was stimmt und was nicht können wir mangels Türkischkenntnissen letztlich nur vermuten, aber offenbar gelingt es, für den nächsten Tag noch drei Plätze bei einem anderen Büro zu ergattern. Wir zahlen und bekommen später die Nachricht, dass wir uns um 5:15 am Büro einfinden sollen. Da ist am nächsten Tag natürlich niemand und ich schreibe erstmal ne Whatsapp. Geht durch, aber keine Reaktion. Um 5:30 rufe ich an und habe eine verschlafene Person dran, die mich zurückrufen will. Tut sie dann auch und teilt mit „Flight is canceled!“ Dolle Wurst! Wir vereinbaren einen weitern Termin für den Nachmittag und legen uns nochmal schlafen. Bei leichtbewölktem Himmel machen wir eine echt schöne Wanderung durchs Tauben- und Liebestal. Am Nachmittag einigen wir uns letztlich auf einen Termin für den übernächsten Tag, da ein kurzfristiger Anruf am (nächsten) frühen Morgen definitiv mit unserer Logistik kollidieren würde. Da wir doch gut k.o. vom frühen Aufstehen und Wandern sind fahren wir am nächsten Tag etwas durch die Gegend und schauen uns die unterirdische Stadt von Derinkuyu und den Markt und die Innenstadt von Nigde sowie auf der Rückfahrt eine Shell-Tankstelle an. Der Himmel öffnet alle Schleusen und wir drängeln uns mit anderen Fahrzeugen dicht unterm Dach der Tankstelle zusammen, um zumindest dem Hagel etwas zu entgehen. Am Abend erhalten wir die Nachricht, doch bitte um 4:00 Uhr am Büro zu sein.
Wir stehen also um 3:00 Uhr auf, treffen um 3:56 Uhr am Büro ein und werden um 3:59 Uhr abgeholt. Diesmal klappt alles und wir genießen (gemeinsam mit mehreren Hundertschaften Chinesen…) ein absolut unvergleichliches Erlebnis. Mir ist bewusst, dass das Werbesprech ist, aber es ist wirklich so. Wir nutzen den noch jungen Tag und fahren über 500km nach Osten. Mittags und abends machen wir eine größere Pause an einem der vielen Picknickplätze, die auch von den Einheimischen sehr stark genutzt werden. Es gibt viele Sitzgruppen/Pavillons, Spielplätze, Toiletten und natürlich eine kleine Moschee. Der Gebetsraum für die Frauen ist über den Toiletten. Es wird gegrillt, als gäbe es kein Morgen. Beim ersten Halt bekommen wir für die Benutzung unseres Feuerzeugs Kuchen geschenkt, beim abendlichen Stopp (vermutlich aus Mitleid beim Anblick unserer Bärlauchpestonudeln) die besten Köfte, die ich bisher gegessen habe.
Die letzten Tage war es außer am Morgen meistens bedeckt und hatte spätestens ab Mittag geregnet. Daher fahren wir weiter relativ viel Strecke, in Erzurum in Ostanatolien besichtigen wir – na klar!- die Skisprunganlagen. Mehr so aus Mangel an Alternativen. Alternativlos sind hingegender Ishak Pasha Palast und die Ruinenstadt Ani. Bei ersterem ärgern wir uns, dass sich der Ararat nicht richtig zeigen will und lösen anschließend beim Kauf eines Broilers einen Stau aus (eigentlich nicht, hätte keiner weiter dämlich geparkt wäre alles gut gewesen). Die Ruinen der ehemaligen armenischen Hauptstadt Ani besuchen wir am nächsten Tag. Sie bleibt uns fast verwehrt, da hier nur (türkisches) Bargeld akzeptiert wird. Haben wir aber leider nicht mehr in ausreichender Höhe. Wir werden aber umgehend gegenüber der Kasse auf einen Tee eingeladen und der Schankwirt ruft einen Englisch sprechenden Menschen an, dem wir unser Problem schildern, und der uns bittet, kurz auszuharren, er würde unser Problem lösen. Es geht dann aber fixer als gedacht, als uns eine in Georgien lebende US-amerikanische Familie anspricht, die gestern das gleiche Problem hatte. Zu einem fairen Kurs tauschen wir Euro gegen Lira und noch einige Besichtigungstipps in der Türkei, Georgien und Armenien.
Am späten Nachmittag überqueren wir die Grenze nach Georgien, alles läuft (auch durch Hinweise verschiedener LKW-Fahrer) recht zügig ab. Lediglich der georgische Zollbeamte hat wohl noch freie Kapazitäten und nutz daher eines seiner zehn Worte Englisch recht inflationär: Open! Was leider nicht ganz einfach ist, da konstruktionsbedingt gewisse Abhängigkeiten vorhanden sind. Slipeinlagen sieht er offenbar zum ersten Mal in seinem Leben.
Da wir das Versicherungsbüdchen kurz nach der Grenze nicht gefunden haben, nutzen wir den Stau nach einem Unfall wenige Kilometer weiter, um mit dem letzten Fitzelchen Turk Telekom-Empfang noch eine Versicherung online abzuschließen.

Bulgarien auf die Schnelle und Istanbul

Es ist zwar etwas kühler als noch vor ein paar Tagen, aber da die Sonne scheint geben wir uns ausgiebig den schönen Dingen des Lebens hin. Ida lässt Drachen steigen, ich die Drohne und Susi wäscht Haare. Dann lässt auch Susi Drachen steigen und kurz danach steige ich ebenfalls. Mit Hackwerkzeug auf einen Baum… Wir räumen noch das Auto ein wenig auf und um und fahren erst am frühen Nachmittag los. Bis zum Kloster Aladja, das wir mangels Cash nicht besichtigen. Das kleine Naturschutzgebiet daneben nutzen wir aber für eine Wanderung. Wir übernachten sehr ruhig an einem Strandparkplatz in Nessebar und wollen uns die Altstadt eigentlich am nächsten Tag anschauen. Dazu hatte mir ein guter Kumpel vom Fussballstammtisch mit bulgarischen Wurzeln auch geraten. Es ist allerdings so regnerisch und windig, dass dies wenig Spaß verspricht. Zudem fürchtet die Mutter eine Spontanerkrankung des Kindes. Da tröstet es auch wenig, dass die Parkuhren noch nicht in Betrieb sind. Wir gönnen uns einen zweiten Kaffee bei einer Fastfoodkette, buchen eine eSIM für die Türkei und fahren weiter nach Burgas. Dort verzweifeln wir fast bei der Parkplatzsuche, ehe wir uns im Gastropub_313 den Bauch vollschlagen. Rückblickend war das eine der besseren Ideen des Tages. Da das Wetter bescheiden bleibt überlegen wir uns, heute noch in die Türkei einzureisen und dort noch ein paar Meter zu machen. Die Einreise läuft ziemlich zügig, wir sind einer von wenigen PKWs am etwa 600m hoch gelegenen Grenzposten. Die Temperatur von 5° lässt aber wenig Freude beim Öffnen verschiedener Türen und Kisten aufkommen. Die Straßen auf türkischer Seite sind dann aber um Längen besser.
Davon abgesehen klappt dann aber nicht mehr so viel: meine super eSIM scheint irgendwie nicht richtig zu funktionieren (inzwischen läuft sie prima, keine Ahnung was da war), die von Susi angefragten AirBnBs teilen alle mit, dass sie die eigentlich versprochenen Ausstattungsdetails nicht bieten können. Beim einen gibt es keinen Parkplatz, beim nächsten ist die Waschmaschine kaputt. Die park4night-Stellplätze, die wir anfahren (darunter einer auf einer Autobahnraststätte, da ich offenbar zu blöd zum Lesen war, und der uns auch noch Maut kostet) sind durch die Bank alle Mist. Zumindest sagen sie uns nicht so recht zu. Wir kommen zwar immer weiter Richtung Istanbul, aber Ida ist längst eingeschlafen und wir sind nur noch genervt. Gegen 22:30 haben wir aber keine Energie mehr und stellen das Auto auf einem Feldweg neben der Straße ab, achten aber zumindest bei leichtem Nieselregen noch darauf, dass die Antriebsachse auf festem Untergrund steht. Wir sind zu diesem Zeitpunkt über sieben Stunden unterwegs.
Am Sonntagmorgen rollen wir dann noch die eine Stunde bis Istanbul oder genauer gesagt zum auserkorenen WoMo-Stellplatz. Der kostet zwar etwa 14 € pro Tag bietet aber Dusche, Toilette und Waschmaschine. Wir bekommen zu Susis großer Freude einen Platz direkt neben der Waschmaschine zugewiesen und waschen alsbald auch fröhlich drauf los. Eine deutsche Wohnmobilistin schenkt uns ihre noch gut gefüllte Istanbul-Card und nutz dies auch gleich, um nach dem woher und wohin zu fragen. Das merken wir uns…
Da der Tag noch jung ist geht es nach einem kleinen Mittagessen auch gleich zu Fuß Richtung Hagia Sophia und blaue Moschee, die ebenfalls in der Altstadt liegen. Als wir eine größere Straße erreichen, die zu beiden Moscheen führt, sind wir von der punktuell enormen Polizeipräsenz etwas überrascht. Das Bild fügt sich erst langsam zusammen, offenbar kommen viele Leute von einer propalästinensischen Demonstration hier entlang und die Polizei hat die Aufgabe, die hässlichen Ausgeburten des US-Imperialismus zu schützen: Mäkkes, BK und Starbucks. Als wir dann den Innenhof der blauen Moschee betreten ruft der Muezzin gerade zum Gebet; religionstechnisch ist es uns eher egal, der Moment ist aber doch beeindruckend. Wir erwerben die Standard-Fastfoodartikel Istanbuls, gegrillten Mais und Sesamkringel und beobachten das bunte Treiben. Meine Frau sieht einen Mann, der ihrer Meinung Taubenfutter in Pappbechern verkaufen will. Kurz darauf rennt dieser aber mit Cay,Cay-Rufen durch die Reihen. Wir beschließen den Abend mit gefüllten Weinblättern, Champions mit Käse, Falafel und Döner (Recherche des Lokalnamens unmöglich). Auch wenn es nicht auf der Karte steht: es gibt Bier!
Am nächsten Morgen oder genauer gesagt späten Vormittag machen wir uns wieder zu Fuß auf den Weg. Wie am Vortag erstmal bergauf, nicht wie am Vortag aber über den großen Basar ( der da nämlich geschlossen hatte). Durch viele Gassen mit noch mehr Läden und Lädchen bergab Richtung Galata-Brücke, da dort Sea and Land Tavel ein Büro haben soll, bei denen wir am Vorabend über getyourguide eine Bootstour auf dem Bosporus gebucht haben. Haben sie tatsächlich und wir verbringen die Zeit bis zur Abfahrt mit Essen, Klo gehen und Fotos knipsen. Beim Besteigen des Dampfers sehen wir eine etwa 25-köpfige Kindergruppe in blauen Trainingsanzügen vorm Schiff beim Gruppenfoto. Wir hoffen, dass sie nicht mit zu uns an Bord kommen, tun sie aber natürlich. Aber unsere Bedenken sind vollkommen überflüssig, sie verhalten sich sehr diszipliniert. Erst deutlich nach der Hälfte der Tour, als ihnen (wie allen anderen auch) aufgrund der immer weniger werdenden Ansagen des „Tourguides“ etwas langweilig wird, fangen sie an zur immer mehr werdenden Partymukke zu tanzen. Und man muss neidlos anerkennen, dass fast alle Kinder (ca.10-11) dies hervorragend können. Meine etwas komplizierte Recherche (da ich das Logo auf den Trainingsanzügen nicht recht entziffern kann) ergibt, dass es sich um eine Jugendmannschaft des FC Pakhtakor Taschkent handelt, des Rekordmeisters der usbekischen ersten Liga. Da wir ihn noch nicht gesehen haben, nehmen wir auf dem Heimweg noch einen kleinen Umweg über den ägyptischen Basar (auch nicht anders, vielleicht etwas schicker) in Kauf. Wieder im Auto überlegen wir, ob wir den nächsten Tag auch noch in Istanbul verbringen wollen.
Wollen wir, allerdings mit den Öffis. Die Website der Metro, die laut einem Türkeireiseportal gar nicht mal schlecht sei, lediglich der Routenplaner mache Probleme… ist allerdings nicht erreichbar. Wir laufen wenige hundert Meter zum Vorortzugbahnhof Yenikapi, der auch eine Metrostation beherbergen soll. Diese versteckt sich aber etwas vor uns. Der Mitarbeiter auf dem Bahnsteig spricht zwar eher wenig Englisch, wurde aber sauber gebrieft, wie mit dummen Touris zu verfahren ist, die die Metro nicht finden: Stairs down! Left! Left! Klappt. Wir erwerben eine zweite Istanbul-Card und fahren zum Taksimplatz. Erwähnenswert weil für mich unverständlich ist, dass es unterwegs eine Station direkt auf einer Fußgängerbrücke gibt.
Vom Taksim-Platz schlendern wir dann Richtung Galata-Turm und suchen unterwegs eine Postfiliale. Finden wir auch, hat aber wegen des nationalen Kindertages geschlossen. Den Rückweg legen wir dann mit der historischen Straßenbahn zurück. Nicht ganz das San Francisco Cable Car, kostet aber, genau wie eine Metrofahrt auch nur etwa 55 Cent. Mit der Istanbul-Card kann man übrigens auch die Drehkreuze vor den Toiletten auf den Metrostationen freischalten. Das kostet nicht mal 10 Cent.
Der Tradition folgend schenken wir unsere Karten zwei Jungs mit nem WoMo, die uns auf dem Stellplatz gegenüber stehen. Und horchen sie, ebenfalls der Tradition folgend, nebenbei noch ein bisschen aus. Wir bezahlen, gehen alle nochmal Duschen und fahren dann durch den Eurasientunnel noch etwa 200 km nach Osten.

Rumänien

Der nächste Tag bringt uns unseren ersten „richtigen“ Grenzübertritt, zumindest will man unsere Pässe und auch einmal in den Kofferraum sehen. Der Anblick unseres Bettzeugs hält aber die junge Beamtin von einer genaueren Inspektion ab. Wir fahren entlang der rumänisch-ukrainischen Grenze, unser Ziel ist der kleine Ort Sapinta, der durch seinen fröhlichen Friedhof hohe Bekanntheit erlangt hat. Alle „Grabsteine“ aus Holz werden bzw. wurden von einem Künstler erschaffen, der jedem Verstorbenen ein kleines, oft ironisches Gedicht mitgibt. Google Translate ist aber komplett überfordert, sehr schön anzusehen ist der Friedhof trotzdem. Eigentlich kostet es auch Eintritt, mangels Kartenlesegerät und fehlender Barschaft unsererseits werden wir aber durchgewunken. Wir lassen aber trotzdem noch etwas Geld im Ort, essen im Restaurant Blanca. Die Begeisterung über das Essen auf Damenseite hält sich aber sichtlich in Grenzen.
Der Hauptprogrammpunkt des nächsten Tages ist nochmal deutlich touristischer, war aber auch spontan der erste Rumänien-Tipp von Milan. Die Salina Turda ist ein ehemaliges Salzbergwerk, in das man neben einem Therapiezentrum auch einen kleinen „Freizeitpark“ eingebaut hat. In etwa 80m unter Tage kann man Billard oder Tischtennis spielen, Kahn oder Riesenrad fahren. Zudem ist das ganze ziemlich nett beleuchtet. Selbstverständlich werden alle Höhenmeter zu Fuß überwunden.
Deutlich aufregender wird es beim anschließenden Einkauf in der örtlichen Pennyfiliale: die Dame in Securityuniform gibt mir zu verstehen, dass ich meinen Rucksack nicht mit in den Laden nehmen darf. Es gibt eine Schließfachanlage, in der ich vorschnell einen Euro versenke, da ich nicht gesehen habe, dass es offenbar keine Schlüssel gibt. Die Dame gibt mir zu verstehen, dass sie persönlich meinen Campingbeutel bewachen wird. Das hat Susi mitbekommen und schreitet unverzüglich ein: Sie wendet das Kind in der Gemüseabteilung und schnappt sich den Rucksack, um damit im Auto auf uns zu warten. Da im Rucksack alle wichtigen Dokumente sind wittert sie eine gar garstige Betrugsmasche. Wohl zu viel Aktenzeichen xy geschaut…Richtig dumm wird es aber dann nach dem Bezahlen: Möglicherweise ist sie ja sauer über das ihr verweigerte Vertrauen, jedenfalls untersagt mir die Securitydame, meinen Plastik-Einkaufskorb (da Ida den großen Wagen nicht schieben kann, besteht sie meistens auf einen kleinen Wagen oder alternativ auf Korb) mit auf den Parkplatz zu nehmen. Da Susi nicht in der Nähe ist biete ich ihr als Pfand mein Handy, was sie aber nicht mal mit der Wimper zucken lässt. Einzige Option ist also, einen Wagen vom Parkplatz zu holen, zwischendurch noch dem wegrennenden Kind hinterherzuschreien und dann im Eingangsbereich alles umzupacken. Das mit dem Rucksack kann ich einsehen, mangelnde Flexibilität weniger.
Der Abend wird recht entspannt, da das nächste auserkorene Ziel gleichzeitig einen super Übernachtungsplatz bietet. An der Roten Schlucht, Rapa Rosie ist zum Sonntagabend zwar noch ziemlich Betrieb, es übernachten aber neben uns nur noch Paar aus der Schweiz mit LKW und ein paar aus UK in einem Vito. Der Schweizer, Tom, quatscht uns auch gleich an und fragt nachdem woher und wohin. Und hat sogar eine Visitenkarte mit sämtlichen Social Media Accounts für uns. Da die Briten zeitig weiterfahren, können wir unter fröhlichem Gejauchze auch noch in aller Ruhe unsere neu erworbene Dusche testen. Duscht!
Mein geheimes persönliches Highlight Rumäniens, den Transfagarasan Highway, möchte ich heute eigentlich angehen. Da Google Maps aber merkwürdige Routen auswirft ergibt die (übliche Kurz-vor-knapp-) Recherche, dass der Pass vermutlich nicht vor dem 1.Juli öffnet. Ähnlich schön wie Serpentinen fahren ist nur Shoppen und so ergänzen wir stattdessen in Shopping City Sibiu unsere Ausrüstung. Die Kugel Eis kann preislich übrigens mit Mitteleuropa locker mithalten.
Wir überqueren die Karpaten alternativ durch das Olttal und übernachten in Schlagdistanz zur Hauptstadt nahe des Flusses Arges.
Die letzten knapp 100km sind am nächsten Tag schnell gefahren, auch durch Bukarest kommen wir recht geschmeidig und parken direkt vor dem Palast des Volkes. Was für ein Trümmer… Jetzt wird es aber erst mal etwas zäh, da ein Parkticket zu lösen ist. Per SMS oder App. Trotz VPN bekomme ich aber die App nicht installiert (scheint es wohl nicht mehr zu geben) und die SMS zu schicken verweigert das mobile Endgerät ebenfalls. Irgendwie funktioniert es dann aber doch und wir drehen eine kleine Runde durch die (jahreszeitbedingt?) doch recht entspannte Hauptstadt. Allgemein empfinde ich Rumänien sehr angenehm. Da sind, gerade auch im Straßenverkehr, die exjugoslawischen Staaten doch ein ganz anderes Kaliber.
Um zum Donaudelta zu gelangen geht es jetzt erstmal nach Norden, in die Nähe des kleinen Tals Cheile Dobrogei, in dem wir am nächsten Tag auch eine kleine Wanderung unternehmen. Dann nach Tulcea, dem Ausgangspunkt für Touren ins Donaudelta. Tulcea ist eine typische Hafenstadt: ziemlich hässlich. Um einen Ausflug klar zu machen soll man laut Werbetafeln meistens irgendwo anrufen, Präsenzoptionen gibt es leider keine. Lediglich von einem auf einer Bank chillenden jungen Mann werden wir mit „Looking for a tour?“ angequatscht. Susi hat aber irgendwas mit Foto verstanden, ruft schnell No, no und bringt ihr Kind in Sicherheit. Nur weil er neben sich eine 1L-Flasche Whiskey stehen hat… Immer diese Vorurteile.
Auf unsere Anfrage per Mail hat bis heute niemand reagiert und da wir abends ständig Unwetterwarnungen aufs Handy bekommen und die Temperaturen rapide fallen wird das Donaudelta leider nach „Unerledigt“ verschoben. Wie erwartet regnet es am nächsten Tag (wenn auch in unserer Gegend nicht extrem lange und viel) und an vielen Stellen steht Wasser auf der Straße. Wir schaffen es aber unbeschadet bis kurz vor die bulgarische Grenze, wo wir in Eforie einen kleinen Spaziergang am Meer machen. Unsere letzten Lei geben wir für Süßigkeiten und die Autowaschanlage aus, bevor wir die Grenze überqueren und uns einen ruhigen Platz in Strandnähe zum Übernachten suchen.

A border a day…

… keeps the Zeitdruck away. Oder auch gerade nicht…

Wir fahren wie geplant am 9.April los, allerdings nicht, wie ich es mir insgeheim erhoffe, am Vormittag sondern um 14:48 Uhr. Aus dem geplanten Frühstück bei Daniel`s in Bitterfeld (es gilt, einen Gutschein einzulösen) wird so eher ein Vesper, bei dem wir das Abendessen gleich noch miterwerben. Nächstes Ziel ist die Filiale des Campingausrüsters Fritz Berger in Wiedemar, da ein Test am Vorabend der Abfahrt ergeben hat, dass unsere mobile Dusche im Betrieb bräunliche Schwaden absondert. (Eine genauere Inspektion ergab, dass der Motor der Pumpe völlig unzureichend gegen Wassereintritt abgesichert ist und fröhlich vor sich hin korrodiert.) Dann geht es aber quasi richtig los und wir fahren auf der deutschen und der polnischen A4 bis in die Nähe von Opole, wo wir auf einem Wanderparkplatz übernachten. Am Abend schlage ich Susi noch vor, am nächsten Tag nach Auschwitz zu fahren und zumindest Birkenau anzuschauen. Da ich 2015 dienstlich mehrere Wochen in Schlesien war und es damals schon besucht hatte, halte ich es für unnötig nochmal genauer zu recherchieren. Außerdem bucht uns Susi für den nächsten Abend noch eine Unterkunft in Sumiac. Bei Milan, dem lustigsten, verrücktesten und besten Gastgeber der Slowakei.

Am nächsten Tag gibt es in Auschwitz -Birkenau erstmal einen kostenpflichtigen Parkplatz, der zuletzt noch nicht da war. Zudem sollen wir für den Besuch Birkenaus ein Ticket beim Auschwitz Museum (dem ursprünglichen Lager im Ort) kaufen. Dank Shuttlebus kommen wir dort auch gut, schnell und günstig hin, erfahren allerdings zu unserem großen Unverständnis, dass Individualbesucher Birkenau erst wieder ab 16:00 Uhr besuchen können. Da ist es etwa halb eins. Also geht es mit dem Shuttlebus zurück und wir laufen außerhalb des Zaunes entlang, um einen Eindruck der schieren Größe des Lagers zu bekommen. Sehr vereinfacht versuchen wir Ida zu erklären, was hier geschehen ist, und warum man immer daran denken soll, als uns auf dem Rückweg zum Parkplatz ein dynamischer, jugendlicher Autofahrer aus allen Erklärungsnöten befreit: in einer S-Kurve kommt er uns mit quietschenden Reifen entgegen. Und während wir uns noch kopfschüttelnd anschauen hören wir, wie es hinter uns scheppert. Der Kollege hat seinen Passat sauber im Straßengraben abgelegt, rennt glücklicherweise aber schon nach wenigen Sekunden mit dem Handy in der Hand ums Auto rum. Idas Nummer-1-Thema für die nächsten Tage ist gefunden. Alles hat einen Zweck…

Nach einer Fahrt durch die hohe Tatra treffen wir uns in Sumiac mit unserem Vermieter Milan bei Restaurantbetreiber und e-Bike-Vermieter Petr, den Milan seit einer Dreiviertelstunde davon abgehalten hat, “Pod Lipou“ (Unter der Linde) zu schließen. Es gibt ein großes Hallo mit dem ein oder anderen Pilsner Urquell, Susi ist schließlich zum dritten und ich sogar zum vierten Mal hier. Sowohl bei Milan als auch bei Petr. Ziemlich erstaunt erfahren wir, dass es im Ort inzwischen fünf e-Bike-Vermietungen mit insgesamt 200 Rädern gibt. Das sei laut Milan aber kein Wunder, da der 2000m hohe Kralova Hola, an dessen Fuße Sumiac liegt, der höchste Berg Mitteleuropas sei, auf den man mit dem Fahrrad fahren könnte. Zumindest den zweiten Teil der Aussage kann ich bestätigen…

Auch der Programmpunkt am nächsten Tag gehört zum Standardrepertoire: der Aufstieg durch die Schlucht Sucha Bela ins Slowakische Paradies. Ida zieht gut durch, sowohl Leitern als auch Stege stellen sie vor keine großen physischen und psychischen Probleme. Lediglich die Wegfindung im Bachbett stellt sich als zeitraubend heraus, sodass wir wohl einen neuen Langsamkeitsrekord aufstellen. Erst am späten Nachmittag sind wir wieder am Auto, mit dem wir aber noch über die ungarische Grenze fahren wollen (da ja sonst die Überschrift nicht funktionieren würde…). Abendessen inklusive Zahnpflege gibt es an einer slowakischen Autobahnraststätte, auf der wir auch penetrant von Roma angebettelt werden. Glücklicherweise folgen sie Susis Argumentation, und lehnen das angebotene Essen ab, obwohl der Aufhänger eigentlich das hungrige, mitgezerrte Kind war.

Nach der ungarischen Grenze sind wir zwar fast direkt am nächsten möglichen Reiseziel, verplempern aber noch locker anderthalb Stunden mit der Suche nach einem Stellplatz. Daher geht es am nächsten Morgen wieder zurück Richtung Grenze, wo wir im Zemplen Kalandpark Sommerrodelbahn und dann Sessellift fahren und am Nachmittag, völlig klar, wieder zu unserem Übernachtungsplatz, da sich etwa einen Kilometer weiter Megyer-hegyi „Tengerszem“ befindet. Das ist ein Kratersee auf einer Hügelkuppe, über dem man mehrere Klettersteige machen kann. Zudem gibt es einen Aussichtsturm und (im Sommer) einen Kiosk.

Unsere Serie reist und wir übernachten ein weiteres Mal in Ungarn. In der Nähe des Ortes Vasarosnameny am Ufer des Flusses Tisza.

Alles hat ein Ende

Den letzten nutzbaren Tag unserer Reise wollen wir in Kutaisi ausklingen lassen. Ein zentrumsnaher Parkplatz ist einigermaßen schnell gefunden, aber auch hier muss man wohl irgendwie (kleines Geld) zahlen. Ich erbitte mir ein paar Minuten Versuchszeit, in der Susi erstmal unseren Müll entsorgt. Es ist eine andere Website als beim letzten Mal aber wieder nur auf Georgisch. Als ich schon weiterfahren will sieht meine Frau zwei Damen an einem telefonzellenähnlichen Gebilde stehen und schickt mich auch in die Spur. Es ist wieder eines dieser Multizweckeinzahlungsterminals und man kann tatsächlich auch Parkgebühren bezahlen. Der erste Versuch scheitert zwar daran, dass der blöde Automat keine Münzen kleiner 1 Lari annimmt, ich aber diese nicht mehr in ausreichender Anzahl in der Tasche habe. Die bereits bezahlte Münze kommt nach Abbruch der Transaktion natürlich nicht wieder raus… Nach einem Gang zur Wechselstube können wir uns aber ruhigen Gewissens zum Stadtrundgang aufmachen.

Dieser führt uns zuerst über den Grünen Markt, wo wir für die Daheimgebliebenen ein paar Gewürze und ein paar Churchkelas (mit eingedicktem Traubensaft überzogene auf eine Schnur gefädelte Nüsse) kaufen. Da Ida dann plötzlich k…. muss, kommt auch die „Toilette“ im Bus zu ihrem ersten und einzigen Einsatz. Wir checken die Preise bei McDonalds (genau wie hier) und machen uns dann zum Restaurant unserer Wahl, dem Lilestan auf. Die Imeretische Platte für zwei Personen schaffen wir auch mit hungrigem Kind nicht ganz, der gewählte Rotwein schmeckt mir besser als der Amber in Tbilisi. Von einem Nebentisch winkt uns die junge Frau zu, die wir ein paar Tage zuvor beim Wandern im Borjomi-Kharagauli-Nationalpark gesehen haben. Nicht das letzte Deja-vu des Tages…

Beim anschließenden Verdauungsspaziergang kommen wir, auch dank des von mir fehlerhaft angepeilten Zieles, an einem Postamt vorbei. Wir entschließen uns, noch zwei weitere Karten zu verschicken (an wen wird nicht verraten…). Die Auswahl ist extrem beschränkt und die Karten sehen auch aus, als ob sie schon zu Zeiten der Grusinischen Sozialistischen Sowjetrepublik hier gehangen hätten. Trotzdem werden zwei Exemplare vollgekritzelt. Die Frage nach einem Briefkasten wird mit einem Kopfschütteln der beiden Angestellten beantwortet, wir können ihnen aber die Karten dalassen. Wie schon erwähnt: das Georgische Postwesen ist völlig am A….

Mit schon etwas rauchenden Socken kommen wir schließlich in einem kleinen Park an der Weißen Brücke (über den sich durch die Stadt schlängelnden Fluss Rioni) an. Dort gibt es auch eine Seilbahn, die noch mit Gondeln aus längst vergangenen Zeiten betrieben wird. Wohin sie fährt ist uns erstmal egal, für insgesamt 6 Lari lösen wir dreimal Hin-und-Rück. Vor allem zu Idas großer Freude befindet sich am anderen Ende (des 89 Sekunden dauernden Transfers) ein kleiner Rummelplatz. Die Fahrgeschäfte sind zum größten Teil auf Kinder ausgelegt und zum Teil ( zu Susis großer Freude) sogar kostenlos. Für die, die was kosten, muss man sich die Tickets irgendwo besorgen. Zu meiner nicht unerheblichen Verwirrung bei der Frau, die auch die Seilbahntickets verkauft, es ist lediglich ein anderer Preis aufgestempelt. Die Fahrgeschäfte sind zum Teil, vorsichtig ausgedrückt, etwas in die Jahre gekommen, trotzdem lässt es sich meine Frau nicht nehmen, eine Runde mit dem Riesenrad zu fahren. Obwohl sich ihre Gondel nicht mal mit der Kette verschließen lässt.

Da der Tag wieder sehr warm war, wünscht Susi noch ein kurzes Bad zu nehmen. Auf der Rückfahrt vom Gelati-Kloster hatten wir am Vortag irgendwo vermeintlich Menschen in einem Fluss baden sehen. Es stellt sich heraus, dass dies fast am Kloster selber war (welches ein paar Kilometer außerhalb liegt) und die badenden Menschen offenbar hauptsächlich angelnde Männer waren. Wir ziehen also diesmal sogar Badesachen an, etwas weiter hinten ist es ruhiger und es badet auch eine Frau mit Kind. Nach ein paar Minuten kommt ein Auto angefahren, das quasi direkt neben unseren Handtüchern stehen bleibt und aus dem zu lauter Musik vier zum Teil schon recht fröhliche Herren aussteigen. Einer davon kommt mir irgendwie bekannt vor. Er denkt offenbar dasselbe über uns, bei ihm fällt der Groschen (oder die 3 Lari) aber etwas schneller: Es ist der Typ mit der Warnweste, der auf dem Klosterparkplatz wohl die Touris abzockt. Er macht daraus aber keinen großen Hehl und schreit die ganze Zeit „ Yesterday, Monaster! Parking three Lari! Hahahaha…“ Nachdem wir etwa sieben Mal abgeklatscht haben lässt er mich aber ziehen und widmet sich mit seinen Kumpels einem ferngesteuerten Boot. Das hat aber möglicherweise leichte technische Defizite, denn noch bevor wir den Ort verlassen haben muss es von einem der Angler fußläufig dem Besitzer zurückgebracht werden.

Ohne weitere Androhung von Repressalien übernachten wir zum zweiten Mal an der alten Landebahn und übergeben am anderen Morgen um kurz nach 5 die Sprinterschlüssel zurück an Joni, unseren „Gastgeber“.