Um das Geschehen nicht noch später nur noch anhand von Handyfotos rekonstruieren zu müssen, will ich versuchen die noch einigermaßen frischen Erinnerungen zu Blog zu bringen.
Im Gegensatz zum vorangegangenen Morgen nahm diesmal die Zahl der Parkenden nicht ab, sondern zu. Den Anfang machte ein österreichisches Paar mit Kleinkind, später kamen noch zwei Italiener dazu. Bis auf das Kleinkind versuchten sich alle an verschiedensten Kletterrouten an der für Laien, also uns, aus einiger Entfernung eigentlich fast senkrecht und auch ziemlich glatt aussehenden Wand. Bei Kaffee und Ovomaltinebrot dabei zuzusehen ist etwas, an das man sich gewöhnen kann.
Wir fuhren gegen Mittag zu einem Einkaufscenter (sonntags geöffnet) in Gravellona Toce um die üblichen täglichen Erledigungen durchzuführen. Bei einem Cappu bzw. Latte quälten wir irgendwelche Hotspots und ich entschied mich für ein Jahresabo von park4night, um die App auch offline nutzen zu können. Meine Datenverbindung war immer noch kaputt… Im Supermarkt kauften wir noch ein paar Lebensmittel. Ich nahm mir zwei Tüten Mehl „Doppio Zero“ mit. Laut dem internetz ist dies nämlich das beste Mehl, um selber Pizzateig zusammen zu rühren. In Deutschland kostet es ab 3€ aufwärts, in Italien so viel wie jedes andere Mehl.
Dann machten wir uns auf die Suche nach einer Bademöglichkeit am Lago Maggiore, was sich als schwieriger als erwartet herausstellte. Die Straße führte malerisch fast die ganze Zeit am Ufer entlang, dadurch gab es aber nicht allzu viele und meist recht schmale und schattenlose Badestellen. Fündig wurden wir dann in Cannobio wo wir zwar den Parkplatz bezahlen mussten, der Strand war aber frei. Als Unterhaltungsprogramm gab es eine immer größer werdende Gruppe Italiener, die mit abenteuerlichsten Konstruktionen versuchte, einen Volleyball aus einem Baum zu befreien. Erfolg brachte dann eine hochkant festgehaltene Sitzgruppe und eine aus mehreren Einzelteilen hergestellte ca. 6-7m lange Stange. Ein wirkliches Highlight war eine kostenlose heiße Dusche. War zwar outdoor, es wurde sich aber trotzdem ordentlich abgeseift.
Einen Platz für die Nacht hatte ich beim Rumliegen am See schon ins Auge gefasst. Das Rumgeheule der Wohnmobilisten über die kurvenreiche und enge Anfahrt hatte ich als Mimimi abgetan, die in der Offlineversion fehlenden Bilder als unwichtig eingestuft… Nach etwa anderthalb Stunden für etwa 20 km den Berg hoch hatten wir den Platz erreicht, der uns aber gar nicht zusagte. Ida hatte dies wohl geahnt, denn sie schrie schon seit fast einer Stunde. Sie ließ sich zwar kurz beruhigen, nachdem wir uns auf den Weg den Berg wieder runter gemacht hatten ging es aber weiter.
Mangels Alternativen und wegen der fortgeschrittenen Stunde entschieden wir uns für den Parkplatz des Friedhofes von Cambiasca, auf dem wir eine ruhige Nacht verbrachten. 😉
Am nächsten Vormittag fuhren wir dann erneut die Uferstraße Richtung Norden, da wir am Abend eine Schleife gefahren waren. Wunder über Wunder: meine mobilen Daten funktionierten wieder.
In Locarno stellten wir das Auto in einer Tiefgarage ab und bummelten dann zu einem Park neben der (kostenpflichtigen) Badeanstalt. Da das Wetter leicht wechselhaft war, war auf beiden Seiten des Zaunes nicht allzu viel Betrieb. Die Wasserqualität war allerdings deutlich schlechter als am Vortag. So blieb wieder viel Zeit, sich einen Stellplatz zu suchen, es wurden diesmal alle Kommentare gelesen und auch die Bilder gesichtet. Über Lugano fuhren wir am Luganer See entlang zurück nach Italien und in der Nähe von Menaggio am Comer See auf einen Wanderparkplatz. Es gab zwar wohl nur ein oder zwei Plätze, von denen man den See sehen konnte, einer davon war aber zu meiner großen Freude unserer.