It´s raining… Menno!
Um Alternativen zu der ewigen Rumwanderei zu haben, hatten wir uns ja die Fahrräder aufs Autodach, genauer gesagt auf den bei Kumpel Ralle geborgten Heckträger geschnallt. Heute sollten sie zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Für Budapest hatten wir vorher keine Feinplanung betrieben, die Masse an bereitstehenden Mietfährrädern erweckte allerdings durchaus den Eindruck, dass Budapest mits Rad (DAS war sachsen-anhaltinisch!) eine gute Idee wäre. War es aber nur bedingt, da das Radwegenetz ungefähr so gut ausgebaut ist wie das bosnisch-herzegowinische Autobahnnetz.
Selbst an der Donau, wo man ja irgendwie erwartet, dass es dort die Möglichkeit zum Spazierengehen und Radfahren gibt, ist leider nicht wirklich viel ausgebaut. Anfangs bewegten wir uns noch zu Fuß durch die Menschenmassen, im Laufe des Tages passten wir uns aber schnell den übrigen Radlern an. Allerdings nur vom Fahrstil her – beim passiven Unfallschutz (sprich: Helmtragen) hoben wir uns deutlich von etwa 99,978 % des Restes ab. Wir schafften bei sonnigem und trockenem Wetter ca. 26 km , bevor wir unser wohlverdientes Feierabendbier bzw. -softgetränk genossen.
Am nächsten Tag machten wir uns nach einem kleinen Frühstück im überfüllten Frühstücksraum auf den Weg zum Balaton, um „mal reinzuhüpfen und dann irgendwo unterwegs im Auto zu pennen“. Es gab aber erstmal eine kurze Schrecksekunde, da der Streifenwagen sich tot stellte. Aber kein Problem für den Commander: alle Teppiche rausschmeißen, kleine Luke aufschrauben und kurz und kräftig am Massekabel der Batterie rütteln. Maschine in Betrieb!
Leider hatte es nach unserer Rückkehr am Vortag zu regnen begonnen und sollte auch den ganzen Tag nicht aufhören. Daher wurden am Plattensee in Regenjacke nur kurz Beweisfotos geschossen und anschließend in einem Supermarkt die übrigen Forinten gegen Nahrungs- und Genussmittel eingetauscht. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen auf einem Autobahnparkplatz fuhren wir, wie eigentlich erst für den nächsten Tag angedacht, weiter Richtung Zagreb. Dort kurvten wir erstmal ein bisschen durch die Stadt, bevor wir uns nach einer Pinkelpause in einem Fastfoodrestaurant auf die Suche nach einer Stelle zum Übernachten machten. Dies gestaltete sich aber schwieriger als gedacht, zum einen, weil Susi und ich unterschiedliche Vorstellungen eines lauschigen Plätzchens hatten, zum anderen, weil auch hier jedes möglicherweise als Fahrzeugstellfläche dienende Fleckchen Erde mit irgendwelchen Parkbeschränkungen belegt ist. Letztendlich parkten wir in einer Plattensiedlung in einer nicht ganz so hellen Ecke in der Nähe eines großen Gebüsches. Da ich noch nicht allzu müde (oder vielleicht auch nicht entspannt genug…) war buchte ich online noch eben fix eine Stadtführung per Segway für den nächsten Tag.