Das Biddy Mulligans Debakel

Mit nur einem Tag Pause dazwischen geht es heute in die nächste große Stadt. Edinburgh. Wir irren erst etwas ziellos durch die Stadt, leisten uns einen Fehlversuch bei der Parkhausauswahl (Höhe 1,90m, für uns zu wenig), bevor wir im St. James Quarter nochmals deutlich teurer Parken als zwei Tage zuvor. Aber Hop On/Hop Off Bus und auch Toilette sind in nächster Nähe. Nachdem die Damen sich bei Five Guys ein Oreo-Milchshake mit Sahne gegönnt haben wird auch schon der Bus bestiegen. Größter Unterschied zu Glasgow: die Kopfhörer sind nicht rot sondern blau… Beide Städte miteinander zu vergleichen ist müßig, daher schenke ich mir das hier. Mir persönlich ist aber Edinburgh etwas zu disneymässig. Nachdem wir mit dem Bus eine Runde rum gefahren sind, werden auf der nächsten die ausgemachten Ziele, Grass Market und Lawn Market zu Fuß besucht. Hauptsächlich, um etwas zu Shoppen, zu Essen und den armen Würstchen daheim per Beer with me-App den Standort mitzuteilen, an dem man es sich gerade schmecken lässt. Auf dem Grass Market entscheiden wir uns für die grünen und gelben Plastikstühle bei Biddy Mulligans, obwohl Ida lieber auf die roten Stühle nebenan möchte und dies uns und auch allen Leuten in der Nähe eine Zeitlang lautstark mitteilt. Die Nachfrage der Bedienung, ob alles ok sei nicken wir ab, schließlich haben wir bereits mit unseren Handys den QR-Code für die Onlinebestellung gescannt. Zur Bezahlung mit der Visa muss noch kurz die DKB-App aufgerufen werden, diese meldet, dass alles in Butter sei. Da sich etwa 15 bis 20 Minuten gar nichts tut, komme ich auf die prima Idee, nochmal nachzuschauen. Dummerweise steht bei Biddy’s, dass da wohl was nicht geklappt hat. Die ausgewählten Gerichte/Getränke sind zumindest noch im Warenkorb, es müssen also nicht alle Schritte wiederholt werden. DKB sagt wieder „Jo!“ die Webseite und eine Email bestätigen die Bestellung. Toll! Auf unserem Tisch tut sich weiterhin nichts. Also schaue ich irgendwann nochmals in die Mails, und stelle fest, dass ich eine weitere erhalten habe: da wäre was schiefgelaufen, aber ich könne mich beruhigen, mein Konto würde nicht belastet. Allerdings ist die Küche für die nächsten 25 Minuten zu. HÄÄÄÄ??? Wir bestellen also nur Getränke bei der Bedienung, die auch etwas ratlos auf meine Mail schaut und schleppen uns über die Straße zu Castle Rock Takeaway, wo es Döner Kebap und Fish’N’Chips gibt. Ja, sorry, hatten echt Hunger. Ida holt sich noch ein Eis und ich mir einen Kaffee, was vor allem dadurch in Erinnerung bleibt, da der junge Mann etwa vier Minuten für meinen Cappu und auch ewig lange für das Herauskratzen einer Kugel Eis (wie übrigen gestern auch schon das Mädel am Falkirk Wheel) braucht. Offensichtlich ist schottisches Eis besonders hart.
Am Abend verlassen wir Schottland und fahren wiederum in den Lake District in die Nähe von Kendal, wobei uns immer mehr, aufgrund des Platinum Jubilee, mit Fähnchen und Bildern der Queen geschmückte Häuser auffallen. Man scheint sich aber selbst nicht allzu ernst zu nehmen, da etliche Dekorationen nur knapp über Kirmesniveau sind.
In Kendal suchen wir am nächsten Vormittag das Leisure Centre auf, da man hier gegen Gebühr duschen kann. Ida bekommt von der Queen auch noch einen Keks spendiert (gibt es während des Jubilee Weekend gratis zu jedem Heißgetränk). Wir wollen am Rydal Water in der Nähe von Ambleside etwas wandern/Laufrad fahren, aber schon die Anfahrt ist richtig zäh, da viele Briten wohl ein verlängertes Wochenende machen. Das Wetter ist… überschaubar. Richtig baden tut niemand, etliche Kinder sind aber mit den Füßen im Wasser. Das hält Ida auch für eine gute Idee, aus Zeitersparnisgründen verzichtet sie auf das Ausziehen der Schuhe und Strümpfe. Die hocherfreuten Eltern tragen anschließend Kind und Laufrad 2 km zurück zum Auto.

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