Die ganzen Beiträge vom Juniurlaub fehlen noch – und trotzdem ist schon wieder September. Einigermaßen frisch durchgeimpft soll es mal wieder etwas weiter weg gehen. Zwar waren die letzten Augusttage angenehm warm, wir wollen aber auch nachts noch mal ordentlich schwitzen und fahren also Richtung Italien. Da Susi nur noch wenige Tage Resturlaub hat (Augen auf bei der Berufswahl!) fahren wir Freitag Abend noch los und kommen ziemlich stau- aber nicht blitzfrei bis südlich von Kufstein. Dass der gewählte Parkplatz eigentlich kostenpflichtig ist erahnt nachts um 1 Uhr nur Susi, den Ticketautomaten sehen wir erst am nächsten Morgen, ignorieren ihn aber erneut. Dazu muss man sagen, dass der benutzte Parkplatz sich halb im Wald und nur in der Nähe einiger Gehöfte befindet.
Während wir in Innsbruck tanken und noch ein paar Lebensmittel einkaufen (Ida beschwert sich über das Fehlen von Kindereinkaufswagen) knäuelt sich auf dem Brenner und darüber hinaus schon wieder alles zusammen, so dass die weitere Fahrt eher zäh ist und ich zudem an der ersten Raststätte in Italien auch noch Idas Mütze liegen lasse. Aber vielleicht ist das auch die Strafe dafür, dass sie das Angebot, ein Stück Pizza zu essen, mit „Ich mechte Birger!“ beantwortet.
Unsere sportliche Aktivität des Tages ist ein Klettersteig mit Zaun. Südwestlich von Bozen, im Örtchen Sanzeno, führt er auf der ehemaligen Trasse einer Wasserleitung hinauf zum Sanktuarium San Romedio, das auch einen Bärenzwinger (mit genau einem Bären) besitzt. Entlang des Weges sind Hunderte von Kreuzen aufgestellt, die aus Zweigen oder Ästen gebastelt wurden, dazwischen immer wieder die Fotos Verstorbener.
Wir übernachten in der Nähe, am Lago di Santa Giustina, der leider aufgrund seiner Funktion als Stausee kein Baden erlaubt. Was aber wiederum den Vorteil hat, dass riesige Parkflächen anstandslos von Campern genutzt werden können und wir auch am nächsten Tag mal vor dem Auto frühstücken (was ja sonst eher selten ist). Das Laufrad wird ebenfalls gut genutzt. Um das Bademanko zu kompensieren fahren wir zum Gardasee, baden und bekleckern uns anschließend mit Eis in Malcesine und speisen am Abend regionskonform in Peschiera, bevor wir nach mehreren Fehlversuchen bei der Parkplatzsuche vor der Vereinshütte eines Alpenvereins ganz in der Nähe von Brescia abparken. Wir müssen aber noch fast eine Dreiviertelstunde warten, bevor irgendwelche diskutierenden Kettenraucher endlich den einzigen halbwegs ebenen Stellplatz freimachen.