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Bevor es am nächsten Morgen weiter ging wurde noch kurz die nähere Umgebung erkundet. Die bestand neben dem Finow-Kanal vor allem aus einem verfallenen ehemaligen Firmengelände, Lost Place, wie der Brandenburger sagt. Was genau sich dort früher befand war aber nicht herauszufinden. Danach ging es zum Schiffshebewerk Niederfinow, wo ich meiner verschwommenen Erinnerung nach als Kind schon mal war, als wir meinen Vater in der Kur besuchten. Genauere Infos gab es erst, nachdem Mutti mein Statusbildchen gesehen hatte… Wir hatten weder am Vortag noch am Morgen auch nur ein Schiff auf dem Kanal gesehen und waren daher umso überraschter, dass wir tatsächlich ziemlich genau 20 Sekunden, nachdem wir an der Talstation angekommen waren ein Schiff beim Gehobenwerden bestaunen durften. Das neue Schiffshebewerk (nur wenige Meter entfernt) wurde ebenfalls noch kurz bestaunt. Aber wirklich nur kurz, da es technologisch dem alten sehr ähnlich scheint und es außerdem anfing zu regnen. Das nächste Ziel des Tages war Rheinsberg, wo unser Wanderbuch mal wieder eine tolle Route zu wissen glaubte. Da das Schloss nicht zu den Geheimtipps Brandenburgs zählt, waren für uns auch mal wieder Parkgebühren fällig. Mit Ida im Hänger liefen wir, am Schloss beginnend, eine ganze Weile durch Wald und Feld. Mein einzig wahres Ziel, der dritte Li-See namens Linowsee wurde leider deutlich verfehlt. In meinen Augen hauptsächlich wegen hoher Diskrepanz zwischen abfotografiertem Kartenmaterial und vorhandenem Wegenetz. Vielleicht aber auch wegen Kartenfehlinterpretation und ablaufender Parkzeit. Zu unserer Schande mussten die letzten Kilometer sogar auf Asphalt entlang einer Hauptstraße zurückgelegt werden. Der Abend sorgte dann auch noch für etwas Verärgerung, da der ausgesuchte Übernachtungsplatz mit selbstlaminierten Schildern versehen war, die auch ein Übernachten in „zur Übernachtung geeigneten Fahrzeugen“ verboten. Ein schilderloses, wenngleich auch nicht besonders einsames Plätzchen fanden wir dann ein Bundesland weiter am Ufer des Plätlinsees. (Li in der Mitte. Zählt das?)

Nach dem Frühstück zwischen vier anderen Sparfuchscampern fuhren wir weiter nach Waren (Müritz). Das Parken auf dem Parkplatz des Nationalparks war löblicherweise kostenfrei, obgleich man auch hier keine Übernachtungsgäste haben möchte. Die (ebenfalls mit unserem Wanderbuch geplante) Wanderrunde fanden wir problemlos, leider blieben uns Blicke auf den See die meiste Zeit verwehrt. Stattdessen sahen wir sehr lange die Bewohner und Unterkünfte eines benachbarten Campingplatzes. Das Internet pries diesen als toll und günstig an, Freunde, die etwas nach uns dort waren dementierten aber beides. Ein diesmal wirkliches kleines Schmankerl war der Bohlensteg an den Wienpietschseen, bei dem etliche Vetreter der Gattung Kriechtiere von Nahem beobachtet werden konnten. Lediglich das Fahren des Qeridoo gestaltete sich aufgrund der Enge etwas schwierig. Als Belohnung gönnten wir uns hinterher einen Eisbecher am Hafen in Waren. Für Verwunderung sorgten neben den gepfefferten Preisen auch die offenbar außer Kraft gesetzten Coronaregeln. Waren eine Woche zuvor in Bayern Personal und Gäste noch peinlichst bemüht, waren hier Masken bei manchen Kellnern das einzige Anzeichen für das Jahr 2020.

Die Nacht verbrachten wir am Preddöhler Stausee, der sich zwischen Pritzwalk und Parchim befindet.

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