Kasachstan – Osten. Family…

Der Grenzübertritt war nicht nur ziemlich zügig, da direkt hinter der Grenze auch eine etwas größere Stadt liegt, können wir auch direkt alle Formalitäten erledigen. Erstmalig gibt es ne Partner-SIM-Karte: zweimal unlimited für etwa 16,50€. Für das leibliche Wohl sorgt mal wieder eine Stolowaja, für kleines Geld sind alle satt. Wir fahren bis Almaty und beziehen unsere Ferienwohnung(en). Am nächsten Tag hole ich, während die Damen noch schlafen, die großen Kinder vom Flughafen ab. Es gibt auch Geschenke, von Reiseführern über Hustenbonbons bis hin zu Spezialmedikamenten ist alles dabei. Wir gehen koreanisch essen, wobei Sophies Kenntnis der Namen verschiedener koreanischer Gerichte durchaus hilfreich ist. Nachdem wir am nächsten Tag alle zusammen Lebensmittel gekauft haben, schauen wir uns im fußläufig erreichbaren Park der 28 Panfilov Gardesoldaten um. Zur großen Freude des großen Kindes finden wir auch noch einen StarBucks. Am selben Abend bietet sich noch die Gelegenheit, ein Fußballspiel anzuschauen, die ich mit Sophie und Christian nutze. Das Stadion ist schnell gefunden, ein Parkplatz so halb schnell. Da wir kein Abendessen hatten, wollen wir uns noch eben bei I´m (Ersatz für McD) einen Burger mitnehmen. Klappt nur mit unerwartet hohem Zeitaufwand, da wohl das Computersystem spinnt. Irgendwann haben wir es dann aber bis zum Eingangsbereich des Stadions geschafft, was es nicht gibt sind Kassen. Wir erhalten vom Vorturner der Kontrolleure die Auskunft, dass es Karten nur online zu kaufen gäbe. Wir schauen nach, als Bezahlmethode gibt’s (mal wieder) nur Qaspi QR. Geht aber nicht mit ausländischer Kreditkarte… Auf die Frage nach Kassen erhalten wir eine eher unbestimmte Antwort. Irgendwann kommt er auf die Idee, die Karten für uns zu kaufen und ich gebe ihm dafür die Kohle. Zumindest die erste Halbzeit ist noch nicht ganz vorbei- hatten wir schon schlimmer. Almaty gewinnt das Spiel auf maximal Drittliganiveau mit 4:1 gegen Semej. Den Grünen Basar schauen wir uns am nächsten Tag an, Besonderheiten werden nicht erworben. Obwohl es uns immer noch Spaß macht, sind wir basartechnisch halt auch schon ein wenig abgestumpft. Wir fahren mit der Seilbahn auf den Berg Kök Töbe, auf dem es einen kleinen Vergnügungspark mit mehreren Restaurants gibt. Mit Blick auf den Sonnenuntergang über der Stadt wird diniert. Unsere hauptsächlich von Christian herausgearbeiteten Wanderpläne werden am Tag darauf von einer Strassensperre durchkreuzt, die wohl angeblich bis Ende des Monats bestehen bleibt. Unsere Ersatzwanderung ist eher unspektakulär, am aufregendsten ist noch, dass uns ein Mann beruhigen möchte, dass wir doch vor den Bären keine Angst haben müssten. Einfach laut reden, großmachen und gut. Wir treffen aber keine. Stattdessen die Entscheidung, noch zur Weltrekordeislaufbahn Medeu zu fahren. Das Stadion selber ist nicht geöffnet, man kann nur daran entlang laufen. Die Kinder werden dann in einem Café abgesetzt, Susi und ich laufen noch die 846 Stufen der oberhalb gelegenen Staumauer hinauf. Um von oben runter zu schauen… Abends entscheiden wir uns für die 150m von der Unterkunft entfernte Schaschlikbraterei Na Pastera. Top Entscheidung! Das nächste Ziel soll eigentlich der Große Almatiner See sein. Da wir widersprüchliche Informationen finden, kontaktieren wir auch noch unsere Vermieterin. Sie schickt uns zum Park des Präsidenten, von wo man mit dem Taxi fahren soll. Sie spricht von 10€, andere Informationen deuten aber darauf hin, dass dies wohl eher pro Person gemeint ist. Da uns das alles sehr suspekt ist, verzichten wir auf den Versuch und laufen stattdessen durch den genauso weitläufigen wie langweiligen Park. Mein persönliches Highlight ist der höchste Flaggenmast Kasachstans, der zwar in sämtlichen Karten-Apps verzeichnet, physikalisch aber nicht mehr vorhanden ist. Um Backup zum Kochen mit Strom zu haben, machen wir uns noch auf die Suche nach Kartuschen für unseren Gaskocher. Das ist selbst in Almaty schwieriger als erwartet, selbst im Outdoorsuperstore, der vom Angelhaken bis zum Amphibienfahrzeug offenbar alles anbietet, stehen nur die Schraubkartuschen in der Vitrine. Als ich verzweifelt die Dame hinter dem Tresen anschaue und nach „andere“ frage, greift sie wortlos und ohne eine Miene zu verziehen unter den Tisch und knallt mir die gesuchte Bajonettverchlusskartusche vor die Nase. Da der Preis nur 40% des deutschen beträgt nehm ich gleich drei… Abends gibt’s selbstgemachte Pizza, was mit einem Gas-Backofen durchaus anspruchsvoll ist. Und dazu Sowjetskoje Schampanskoje… Am folgenden Tag trenne ich mich von meiner Frau. Zumindest vorübergehend. Da eigentlich gar nicht genug Platz für alle im Auto ist, scheiden längere Fahrten aus. Sie geht zum Friseur und anschließend mit Ida ins Freibad. Alle anderen fahren ins Türgen-Tal, gehen dann kurz wandern, entscheiden, dass 14 km doch zu viel sind und fahren weiter bergauf bis zum Beginn des Assy-Plateaus. Der Weg dahin ist grenzwertig, ich versuche, auf die Löcher zu achten und zerkratze mir die komplette rechte Seite. Oben ist es nett, das Observatorium ist zu sehen, allerdings ohne Geländewagen für uns unerreichbar. Tags darauf kehrt wieder Ruhe ein, nachdem ich die großen Kinder beizeiten zum Flughafen gekarrt habe. Über Whatsapp organisieren wir uns noch einen Ölwechsel und können zu Susis großer Freude endlich wieder eine Aschkana/Stolowaja zum Speisen aufsuchen.

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