Durch die Zeitverschiebung werde ich immer noch sehr früh wach, wodurch einem frühzeitigen Start in den Tag nichts im Wege steht. Nur Susi, die die Zeitverschiebung einfach ignoriert…
Wir waren trotzdem einigermaßen zeitig auf der Piste und mussten dann auch gleich mal tanken, obwohl wir ja eigentlich bisher „nur“ in und um Vegas unterwegs gewesen waren. Hier kam es für mich zu einem Novum, da die Zapfsäule unerwarteterweise meine Kreditkarte und die Fantasiepostleitzahl 99999 (Tipp ausm Netz… B-) ) akzeptierte. Möglicherweise wusste man aber auch, wer wir sind, die Tankstelle hieß nämlich LOVE…
Nach Erwerb eines mittleren Kaffees (so groß wie beim Mäkkes bei uns ne große Cola) ging es weiter und durch bis zum Zion Nationalpark. Wie im Netz beschrieben und dann auch auf Schildern zu lesen war der Parkplatz im Park voll. Da wir die Schilder aber erstmal, wie üblich, ignorierten waren wir trotzdem bis Höhe Parkeingang vorgedrungen, als wir uns für einen Parkplatz im Ort entschieden, der die Reisekasse um 20$ erleichterte. Ich redete mir einfach ein, dass wir die Kohle verzockt hätten.
Den Zion kann man nicht mit dem Auto befahren, stattdessen gibt es einen sehr gut funktionierenden Shuttlebusservice. Als wir uns in die Warteschlange einreihten leider gleich ein großer Schock: ein Schild mit der Aufschrift Angel´s Landing Closed! Ohne Übertreibung war das die Wanderung, auf die ich mich vorher am meisten gefreut hatte. Wir hätten jetzt zwar umdisponieren können, die Narrows (Canyoning) sollen ja auch schön sein. Dazu hätten wir aber zurück gemusst um uns Ausrüstung zu leihen, außerdem verhießen Horden von Asiaten mit Stöcken und Neoprenschuhen auch hinsichtlich der Auslastung nichts Gutes.
Also beließen wir es beim ursprünglichen Plan und wollten einfach schauen, wie weit wir kommen. Das letzte, ausgesetzte Stück der Strecke ist zwar wegen Bauarbeiten gesperrt, wir kamen aber entlang des West Rim Trails trotzdem auf genügend Höhe, um spektakuläre Aussichten zu bewundern. Der Kauf der Trinkblase war definitiv eine meiner besseren Ideen!
Die Trails scheinen allgemein gut ausgebaut und gewartet zu sein, allerdings geht langes Laufen auf Beton mit Wanderschuhen auch richtig auf die Füße.
Wieder im Tal belohnten wir uns mit einem Eis, bevor wir uns auf die halbstündige Fahrt zur Unterkunft im kleinen Örtchen Glendale, Utah machten. Trotz Vier-Augen-Prinzip und abgeschaltetem Radio schafften wir es, viermal an ihr vorbei zu fahren . Der Buffalo Bungalow ist ein echt willkommener Gegensatz zu den unpersönlichen Hotels in Vegas, eine Übernachtung (es gibt nur zwei Zimmer) haben wir nur dadurch ergattern können, dass wir unsere Tour nochmal umplanen mussten.
Um was für Abendessen und Frühstück zu bekommen fuhren wir nach dem Duschen noch ins benachbarte Orderville in den örtlichen Grocery Store, Terry´s Food & Drug. Riesengroße Pick-Ups vor der Tür, am Eisspender ein riesen Aufkleber, warum Waffen doch so nützlich sind. Klischees gibt´s… Aber wir fanden, wonach wir in verschiedenen Läden bislang vergeblich gesucht hatten: einen Reiseadapter